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Terror gegen Geflüchtete

„Besorgte Bürger*innen“ und sogenannte „Asylkritiker*innen“ protestieren gegen die Unterbringung von geflüchteten Menschen in ihrer Nähe. Gleichzeitig nimmt die rassistische Hetze online wie offline zu, was Rassisten motiviert, Gewalt gegen Geflüchtete aus zu üben. Die Stimmung ist so aufgeheizt, das mittlerweile täglich, teilweise mehrere Angriffe auf Unterbringungen für Geflüchtete oder Geflüchtete gibt. Die Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL haben hierdrüber eine detaillierte Dokumentation eingerichtet.

Das ganze lässt sich natürlich auch in einer Karte gut visualisieren. Die taz, die Amadeu Antontio Stiftung und PRO ASYL visualisieren mit Kuchen-Diagrammen simple, aber wirkungsvoll, wo was wann passierte. Man kann nach Tat, Notiz oder Datum der Tat filtern. Scrollt man runter, erhält man eine detaillierte Auflistung was wo geschehen ist.

“[Maps] are always more than mere factual statements. They are translations of reality into forms we can master; they are fictions and acts of imagination communication scientific data. So they reflect changes in our pictures of reality.The world is not only what exists ‘out here’; it is also the picture we have of it in our minds which enables us to take grip on material actuality. […] Europe came to stand in some men’s minds at the centre of the world. No doubt this led Europeans for centuries to absorb unconsciously from their atlases the idea that this was somehow the natural order of things. It did not often occur to them that you could have centered Mercator’s projection in, say, China, or even Hawaii, and that Europeans might then have felt very different. The idea still hangs about, even today. Most people like to think of themselves at the centre of things. […] Mercator helped his own civilisation to take what is now called a ‘Eurocentric’ view of the world.” (Roberts 1985:194-197)

Roberts, J. M. 1985: The Triumph of the West. British Broadcasting Corporation, London.

Der Kontext macht die Karte

Faschisten*innen von „Der 3. Weg“ haben im Rahmen der Kampagne „Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft!“ eine interaktive Karte mit Hilfe von Google Maps erstellt. Auf ihr sind die Heime der Geflüchteten Menschen markiert, sowie Informationen zu den jeweiligen Heimen hinterlegt, teilweise sehr detailliert. Im braunen Kontext ist diese Karte der ein Wegweiser, Gewalt gegen Geflüchtete zielsicher zu steuern. Die ursprüngliche Karte „Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft“ wurde mittlerweile von Google gelöscht – vermutlich nicht zuletzt, weil viele Menschen im Netz dazu aufgerufen haben diese Google zu melden und so Druck ausgeübt wurde. Allerdings ist unter dem Namen „Helft mit! Helft Menschen in Not“ einige Tage später eine exakte Kopie der vorher gelöschten Karte erschienen. Der Titel ist irreführend. Klickt man auf die Stecknadelköpfe in der Karte, findet sich die rassistische Sprache wieder, welche auch die vorherige Karte dominiert hat.

Dass der Kontext die Karte bestimmt, wird deutlich wenn, man sich die Karte von Pro Asyl anschaut. Sie zeigt Orte lokaler Initiativen, Flüchtingsräte und regionaler Übersichtsseiten – Hilfe von Google Maps. Zusätzlich findet man auf der Seite auch viele Informationen darüber, wie man Geflüchtetenarbeit vor Ort leistet, Abschiebung verhindern kann, gemeinsam gegen Rassismus vorgeht oder aber wie Geflüchtete privat aufgenommen werden können.

 

Rassistische tweets in der USA

Floatingsheep  ist der Name einer Gruppe von Wissenschaftler*innen, welche sich mit geographischen Daten im Internet, vorzugsweise mit tweets (welche Längen- und Breitengrad haben), arbeitet.

Die folgende Karte ist ein Abbild der tweets, welche in der ersten Woche nach den Präsidentschaftswahlen der USA im November 2012 getwittert wurden. Die Anregung zur Erstellung dieser Karte kam durch den Blog Jezebel, der rassistische tweets in einem Artikel herausgefiltert hat. Zu sehen ist eine interaktive Karte auf der tweets abgebildet sind, welche die Wörter „Neger“ (engl. Nigger) oder“Affe“ (engl. Monkey) UND Obama oder „wiedergewählt“ (engl. reelected) enthalten.

Insgesamt wurden 395 tweets gesammelt und den Staaten zugeordnet aus denen sie kamen. Durch eine “location quotient inspired measure”  wurden die rassistischen tweets in ein Verhältnis zu allen tweets der jeweiligen Staaten gesetzt. Eine Bewertung von 1.0 bedeutet, dass es gleich viele rassistische und nicht-rassistische tweets gibt. Ist die Bewertung > 1.0 bedeutet das, dass es mehr rassistische- als nicht-rassistische tweets gibt, ist sie < 1.0 genau das Gegenteil.

Das Ergebnis ist hier in einer interaktiven Karte und hier in einer statischen Abbildung zu sehen. Den Artikel, welcher die Methodik genauer beschreibt, gibt es hier. Aufgrund der großen Popularität die die Karte erlangte, wurde ein FAQ zu ihr hier eingerichtet.

¡Mesoamérica Resiste!

Das beehivecollectiv design collectiv, bestehend aus Künstler*innen, Aktivist*innen und Geschichtenerzähler*innen und hat in neun Jahren freiwilliger Arbeit eine 6.5m2 große Karte gezeichnet. Gestartet haben die Aktivisti*innen im Jahre 2000, beginnend mit den zunehmenden Protesten gegen internationale Finanzinstitute. Die Karte zeigt Soziale – und Umweltproblematiken Zentralamerikas in Cartoonform, kleinteiligst gezeichnet. Am rechten Rand findet sich zu jeder Bildgruppe eine Geschichte/Erklärung.

Die Informationen der Geschichten/Erklärungen, welche auf der Karte zu sehen sind, stammen von einer Reise  (2004) welche die Künstler*innen Gruppe durch Zentralamerika machte. Sie trafen dort Lebende und unterhielten sich mit ihnen über negative (wie z.B. landgrabbing) und positive (wie z.B. Widerstand) Aspekte der großen internationalen Wirtschaftsprogramme. Auf der Karte sind beide Seiten, die top down und bottom up Perspektiven der Globalisierung, zu sehen.

Die Karte kann hier in Englisch und hier in Spanish angesehen werden.

Die ganze Karte ist ausschließlich durch freiwillige Arbeit entstanden und  wird vervielfältigt für Bildungs- und Erziehungszwecke. Die Erlöse gehen zur Hälfte in die Regionen, von denen die Geschichten auf der Karte zu sehen sind.

 

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